6 Tote: Russische Beatmungsgeräte sind brandgefährlich
Bei zwei Vorfällen in Moskau und Sankt Petersburg sind insgesamt sechs Corona-Patienten gestorben, als ihre Beatmungsgeräte Feuer fingen. Putin war vorgewarnt.

Geste des guten Willens
Es sind keine guten Zeiten für Wladimir Putins Russland. Trotz bereits konservativer Zählweise der Corona-Infizierten und -Opfer erreichen beide Zahlen täglich neue Höchstwerte. Mittlerweile ist Russland nach den USA das Land mit den meisten Fällen.
Anfang April, als es noch so aussah, als machte das Virus um Russland auf magische Weise einen großen Bogen, schickte Putin in einer viel beachteten Aktion ein großes Covid-19-Care-Paket in die USA, offiziell als Geste des guten Willens.
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Gefährliche Geschenke
An der Aktion sind, wie Spiegel Online berichtet, allerdings gleich mehrere Umstände sehr pikant. Erstens befanden sich besagte Beatmungsgeräte vom Typ Aventa-M an Bord der Frachtmaschine.
Diese Geräte wurden von einem Tochterunternehmen des russischen Rüstungskonzerns Rostec hergestellt, der nach der russischen Krim-Annektion auf der Embargo-Liste der Vereinigten Staaten landete.
Mit der Annahme des Materials umgingen die USA also de facto ihre eigenen Sanktionsbestimmungen. Weiterhin stellte sich heraus, dass die Lieferung keineswegs ein Geschenk Russlands an die USA war, sondern zur Hälfte der tatsächlichen Kosten von umgerechnet 660.000 US-Dollar bezahlt wurde.
Quantität statt Qualität
Als nun in Sankt Petersburg fünf Beatmungsgeräte und in Moskau ein Gerät Feuer fingen und die angeschlossenen Patienten verbrannten, wurde eilig eine Untersuchung eingeleitet.
Präsident Putin hätte allerdings gewarnt sein können, dass die Sicherheit der Geräte höchstwahrscheinlich von Anfang an unzureichend war und sich dies durch eine angeordnete drastische Produktionserhöhung (von zehn auf 100 Geräte pro Tag) eher noch weiter in die falsche Richtung entwickelt habe.
Mängel der Geräte waren bekannt
Bereits 2018 schlugen insgesamt zwölf verschiedene medizinische Hilfsorganisationen Alarm und verfassten einen Brandbrief an Präsident Putin. Sie kritisierten, die Geräte aus einheimischer Produktion ...
Und exakt diese Geräte wurden jetzt in die USA exportiert. Dort kamen sie jedoch gar nicht zum Einsatz und wurden eingelagert, da sie, wie in Europa Standard, eine Spannungsversorgung von 220 Volt benötigen. Die USA betreiben ihr Stromnetz hingegen mit 110 Volt.
Seit Dezember 2019 verbreitet sich das Coronavirus. Ausgehend von der chinesischen Millionenstadt Wuhan hat die Epidemie mittlerweile alle Kontinente erreicht. Bislang starben nach WHO-Angaben weltweit über 287.000 Menschen an der rätselhaften Lungenkrankheit, über 4.100.000 haben sich infiziert (Stand: 14. Mai 2020).